Nach einem überraschend herzhaften und scharfen Frühstück holt uns ein Tuk-Tuk-Fahrer an unserem Hotel ab und bringt uns zum Busbahnhof…wobei das Wort „Busbahnhof“ etwas übertrieben ist: Ungepflasterter Platz mit alten Bussen (mit z.T. abgefahrenen Sitzbezügen) und kleinen Buden trifft es doch eher.
An unserer Ticketbude sorgen wir für etwas Gelächter: der Chef des Unternehmens hat aufgrund der Angaben unseres Hotels wohl schon den großen Reibach gewittert, als wir unser tatsächliches Endziel nennen, muss er uns den Festpreis anbieten, den der Besitzer unserer neuen Unterkunft mit ihm ausgehandelt hat – der Chef des Busses macht eine etwas betröppelte Miene und die an der Bude herumlungernden Einheimischen feixen…
Die Fahrt in den Süden der Halbinsel von Dawei ist interessant: Der Minibus wird vollgepackt mit Passagieren und Gepäck, so dass die Mitfahrer teilweise auf Hockern oder zwischen den Reihen sitzen, geruchstechnisch ist aber alles prima (bis auf den mitgenommenen Fisch) – die Birmanen sind ein äußerst reinliches Völkchen, trotz Staub und Hitze ist die Kleidung der Einheimischen immer picobello sauber und hinsichtlich der Körpergerüche ist eine Fahrt mit einem deutschen Nahverkehrsbus häufig unangenehmer. Von unserem Fensterplatz können wir während der knapp dreistündigen Fährt die Landschaft und kleinen Dörfer mit netten Hütten und kleinen Pagoden beobachten.
Kurz vor unserem Ziel müssen wir das Transportmittel wechseln, von unserem Minibus steigen wir nun auf Mototaxis um (also auf Motoroller mit Fahrer), und nun beginnt ein heißer Ritt: Zunächst geht es einen schmalen Pfad durch den Dschungel steil hoch und nach knapp fünf Minuten noch steiler und enger zum Strand herunter…mit einem Mountainbike wäre diese Abfahrt eine helle Freude, auf einem vollbeladenen Motorroller auf der Beifahrerposition sorgt es doch eher für Anspannung und Verkrampfung. Hätten wir an unserem ursprünglichen Plan, mit den Rollern von Dawei aus bis zum Strand zu fahren, festgehalten, wären wir spätestens an dieser Stelle massiv gescheitert…bei uns wird einem das Mofafahren halt nicht in die Wiege gelegt, wie hier in Myanmar (Hier ist es ganz selbstverständlich, dass schon die kleinen Babys auf den Rollern mitgenommen werden).
Der Strand und damit auch unsere Unterkunft ist auf jeden Fall phänomenal, so wie man sich einen Paradiestrand halt vorstellt – ein knapp 800 Meter langer Sandstrand, der von Kokospalmen gesäumt ist und an dem es, abgesehen von den 8-10 Bungalows unserer Unterkunft und einer kleinen Fischerhütte, keine Anzeichen von Zivilisation weit und breit gibt…absolut traumhaft.
Die nächsten 1,5 Tage sind deswegen auch mit ausgiebigem Relaxen, Sonnenbaden, Planschen im badewannenwarmen Meer, Krabben beobachten, Sonnenuntergänge fotografieren, Schnorcheln und Schlafen voll und ganz ausgefüllt.
In der Unterkunft selbst lernen wir auch sehr schnell nette Leute kennen, zwei liebe Mädels aus Österreich, die uns viele Tips zu den interessanten Ecken im Norden geben können, ein lustiger Norddeutscher, der mit uns auch später nach Dawei zurückfährt und dort den Tag verbringt, und einige andere interessante Gesprächspartner. Langweilig wird einem so auf keinen Fall…im Gegenteil, die Zeit vergeht leider wie im Fluge und verlängern können wir den Aufenthalt nicht, weil das Camp bis auf das letztes Notzelt ausgebucht ist.
Deswegen heißt es dann schon allzu rasch wieder – zurück auf die Mototaxis und in den Minibus und ab in die Zivilisation.

















