Etwas aufgeregt starten wir früh in den Morgen, schließlich wollen wir uns heute Motorroller ausleihen, um die Gegend von Hpa-An zu erkunden: Für Mechthild ist es das erste Mal, bei mir ist es schon ewig her, dass wir auf einem Roller gesessen haben. Aber hier bietet es sich einfach an, da wirklich wenig Autofahrer unterwegs sind und das ganze Verhalten im Straßenverkehr von gegenseitiger Rücksichtnahme zeugt.
Beim Rollerverleih bekommen wir jeweils vom Besitzer einen Crashkurs einmal die Hauptstraße hoch und wieder runter und dann geht es auch schon los.
Und tatsächlich, das Rollerfahren ist die reinste Gaudi – wir fahren im Morgendunst zwischen den grün bewachsenen Karstbergen durch, vorbei an steil aufragenden Felsen. Später biegen wir auf einen holprigen Schotterweg ab, der uns durch meist abgeerntete Reisfelder und kleine Bauerndörfer mit Brunnen und Heuhaufen führt. Man merkt ganz deutlich, dass hier die Hitzeperiode angefangen hat – nur das, was direkt am Wasser angebaut wird, blüht, alles andere liegt ausgedörrt brach. Sobald man mit den Rollern anhält, merkt man die sengende Hitze, die gefühlte Temperatur liegt bei knapp 38 Grad.
Nach einer guten Stunde haben wir mit der Saddan-Höhle unser erstes Ziel erreicht. Diese größte Höhle in der Gegend ist wirklich beeindruckend – im vorderen Teil wurde in das Höhlengewölbe eine Tempelanlage mit einer kleinen Pagoden und verschiedenen Buddhas, die durch farbige Neonlichter und Lichtorgeln angestrahlt werden, eingebaut. Im hinteren Teil des Gewölbes führt ein Weg immer tiefer in den Berg. Man möchte zwischenzeitlich umkehren so laut ist das Geräusch der Fledermäuse dort und der Gestank ihres Kots…nicht zu vergessen, wir befinden uns auf heiligem Boden und sind deswegen barfuß unterwegs. Nach knapp 1 km wartet dann eine Überraschung, das Gewölbe öffnet sich wieder und der Blick fällt auf einen kleinen See direkt am hinteren Ausgang. Auf dem See sind Fischer unterwegs und am Ufer bzw. den Kanälen, die von diesem abgehen, wird Reis angebaut. Mit einem länglichen Holzkahn lassen wir uns ganz gemächlich auf diesem Richtung Haupteingang transportieren und genießen die Ruhe, die durch das friedliche Schippern entsteht.
Eigentlich wollten wir noch weitere Höhlen und natürliche Sehenswürdigkeiten bewundern, aber leider zeigt die Hitze auch bei mir schon die ersten Auswirkungen – ein kleiner Sonnenstich macht sich bemerkbar und deswegen machen wir uns auf den Rückweg nach Hpa-An. Unterwegs stoppen wir nur kurz am Fuße des Mount Zwegabin, auf dessen 800 m hohen Gipfel eine Klosteranlage steht, die man besichtigen und in der normalerweise sogar übernachten kann.
Dafür fehlt aber heute auf jeden Fall die nötige Kraft – stattdessen verbringen wir den Rest des Tages in unserem kuscheligen Hotelzimmer mit Ostcharme, auch an Mechthild ist die Hitze am Ende nicht spurlos vorübergegangen.
Da am nächsten Tag ein längerer Transfer ansteht, geht es früh ins Bett mit der Hoffnung, dass man sich bis zum nächsten Morgen gut auskuriert hat.















